Brief vom Vater

Gabriele Kögl

 
autorin

Gabriele Kögl, 1960 in Graz geboren, bezeichnet sich selbst als Satzbäuerin. Sie absolvierte ein Lehramtsstudium und die Filmakademie in Wien. Seit 1990 schreibt sie literarische Texte und erhielt zahlreiche internationale Preise. Im Picus Verlag erschien zuletzt 2020 ihr Roman „Gipskind”. „Brief vom Vater” ist ihr achter Roman. Die Autorin wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Eurodram 2020 und dem Prix Europa 2019.

Brief vom Vater
Gabriele Kögl
Roman, gebunden, Lesebändchen
208 Seiten, 12 x 19 cm
D: € 24.00 A: € 24.70 CH: CHF 32.00
ISBN: 978-3-03930-051-8
Auch als E-Book

Eine eindringliche Familiengeschichte in einer typischen Kleinstadt, die sich mit den Themen Heimat und Halt auseinandersetzt.

Während die Kleinstadt um sie herum langsam ausstirbt, erlebt eine junge Friseurin ihren gesellschaftlichen Ein,- Auf,- und Abstieg beeinflusst durch die Beziehung zu zwei Männern. Rosas erster Ehemann, Sigi, ist der Schützenkönig im Ort. Mit ihm hat sie einen Sohn und lebt einfach und zufrieden. Nach ein paar Jahren verlässt sie ihn und heiratet Klaus, einen wohlhabenden Drogerie-Besitzer. Rosa gefällt ihr neues Leben, aber ihr Sohn vermisst seinen Vater und läuft vergeblich dessen Liebe hinterher.

Ein neu gebautes Shoppingcenter leitet unterdessen den wirtschaftlichen Niedergang zahlreicher Geschäfte im Ort ein. Auch die Drogerie ist betroffen. Rosa und Klaus verlieren alles.

Gabriele Kögl hat einen Roman geschrieben über Orte und Plätze, anhand derer das Leben sichtbar wird. Sie eignet sich das Innerste ihrer Charaktere an und erzählt gleichzeitig klar und mit Distanz über das Sterben der Städte und Menschen. Ihre weibliche Heldin ist dabei kein Opfer. Sie trägt resilient und stoisch einen Schicksalsschlag nach dem anderen und lebt ihr Leben.

Buch der Woche: „Eine geübte Autorin. Das merkt man dem Text an, dem man tatsächlich wünschen sollte, dass er auf den Zeitungstischen in Kaffeehäusern und Friseurläden von Lustenau bis Loipersdorf zu liegen kommt.”
Die Presse, Katharina Tiwald

„Das Unbehagen in der Provinz: in Gabriele Kögls Büchern wird es zu Literatur!
Mit diesem Roman legt die Autorin eine dramaturgisch klug gebaute, sprachlich fein gearbeitete Studie darüber vor, wie Fortschritt und Rückschritt ineinander fallen können – und lässt, ohne sich moralisch aufzuplustern, all jene in Würde erstrahlen, die sonst als gescheiterte und Verlierer ausgesondert werden.“
ORF, Katja Gasser

„Gekonnt, wie Kögl die Dynamik der Gesellschaft bewertet, wenn Sieger und Verlierer gesellschaftlicher Entwicklung hofiert oder gedemütigt werden.”
Salzburger Nachrichten, Anton Thuswaldner

„Eine außergewöhnliche Autorin. In ihrem neuen Roman geht es um Themen wie Entwurzelung, Scheitern, Kleinstadt-Leben und Kleinstadt-Sterben. Ein Buch mit einer lebensnahen Geschichte, das zum Nachdenken anregt.“
ORF Steiermark, Franz Neger

„Es ist Gabriele Kögls nüchterne Sprache, die einen Sog entfaltet und einen hineinzieht,[…]. Der Roman erzählt echtes Leben und wie man es aushält oder eben nicht, mit all dem Schmerz, all dem Lieben, dem Lachen und manchmal Komischen, und er stellt Fragen, danach, was Heimat ist und was und wer Halt bietet, wenn man fällt.“
Welt am Sonntag kompakt

„Gabriele Kögl erzählt mit einer Dynamik und Präzision, ja einer Schonungslosigkeit, die einem den Atem raubt.”
Bücherschau, Andreas Tiefenbacher

„Zurückhaltend und unspektakulär gewinnt Alltägliches literarische Qualität. ‚Das Leben ist schon ein Roman.‘ - Nach der Lektüre des ‚Brief vom Vater‘ weiß man, was Martin Walser mit diesem Satz gemeint hat.“
Buchkultur, Maria Leitner

„Die Autorin hat einen genauen Blick für die ungeschriebenen Gesetze, die den Kleinbürgern, den ledigen Bauernbuben und den Töchtern der Arbeiter ihren Platz zuweisen. Das Besondere an ihrem achten Roman ist, wie sie das Sterben einer Kleinstadt in den 1990ern beschreibt.“
Falter, Dominika Meindl

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